Geburtsfreude

Dein Weg zur natürlichen Geburt

Bindungsanalyse - das haben unser 3. Kind und ich dabei erlebt

Schon zwischen meinen ersten beiden Schwangerschaften habe ich mich mit dem vorgeburtlichen Leben und die Auswirkungen auf das Baby befasst. HypnoBirthing beinhaltet die innige vorgeburtliche Beziehung schon sehr stark, dennoch lese ich gerne mehr darüber. Bücher wie „Das Geheimnis der ersten neun Monate: Unsere frühesten Prägungen“ von Gerald Hüther, sowie „Nabelschnur der Seele: Psychoanalytisch orientierte Förderung der vorgeburtlichen Bindung zwischen Mutter und Baby“ von Hidas und Raffai haben mein Interesse in diesem Gebiet enorm verstärkt. So stand es für mich außer Frage, in der Schwangerschaft zu unserem dritten Kind die Bindungsanalyse erleben zu wollen. Nachdem es zu diesem Zeitpunkt noch keine Möglichkeit in Oberösterreich dazu gab, habe ich Kontakt zu Maria Reiter-Horngacher aus Salzburg aufgenommen und den ersten Termin um die 20. SSW vereinbart. Da ich ja schon einiges an Literatur dazu gelesen hatte und diese immer mit Beispielen aus realen Sitzungen gespickt waren, lag meine Erwartungshaltung sehr hoch, aber auch die Angst vor „Versagen“ war nicht ohne.

Mit diesem selbst auferlegen „Erfolgsdruck“ startete das erste Gespräch mit einer ausführlichen Anamnese (Datenaufnahme) und führte gleich zur ersten Babystunde. Meine Erfahrungen von diesen Erlebnissen möchte ich hier teilen.

1.       Termin, 1. Babystunde:

Nach einer Muskelentspannung führt die Konzentration auf mein Herz, auf die Liebe zu meinen Kindern und die Arbeit, die das Herz für mein Baby und mich leistet. Dann führte die Konzentration weiter zum Herzen des Babys mit der Vorstellung der Verbindung unserer beider Herzen. Ich bin sehr gerührt von diesem Bild.

Nun stelle ich mir meine innere Hand und die Gebärmutter vor, die ich streichele. Wie fühlt sie sich an? Hm…

Ich frage die Gebärmutter ob ich rein darf und versuche rein zu gehen. Ich möchte zu meinem Baby - meinem Baby noch näher sein. Ich setzte mich selber sehr unter Druck…Mir kommt meine Gebärmutter sehr hart vor, aber entspannt im Grundtonus. Sie wirkt sehr zuversichtlich und sorgenfrei. Ich empfinde die Gebärmutterwand außen irgendwie „flachsig“ und nehme sie nur links war, als würde sie zu einem Spitz zusammenlaufen. Ich komme nicht rein, kann die Wand nur eindrücken. Ich bin verunsichert warum es nicht klappt. (Im Nachgang ist mir klar warum...bei mir sitzt an dieser Stelle die Plazenta...)

Maria fragt mich, was rechts ist. Mir kommt es nun vor, als ob ein einladendes „Loch“ hier wäre. Ich halte mit meiner inneren Hand die Gebärmutterwand beim „Loch“, möchte noch nicht rein, möchte vorher mein Baby fragen. Das Baby erlaubt es und ich gehe vorsichtig mit der Innenseite entlang der Gebärmutter hinein. Maria meint, ich soll mich von der Wand lösen aber ich traue mich nicht. Ich hatte vor kurzem einen Traum, wo mein Baby eine Gaumenspalte hatte. Vielleicht habe ich Angst, das hier noch einmal zu sehen?

Das Baby (ich sehe es nicht, ich spüre es nur) war vorher links in der Gebärmutter und bewegt sich nun herüber als möchte es mich ermutigen mich von der Wand zu lösen. Es wirkt sehr einladend und es klappt. In diesem Moment spüre ich ein Gefühl von ganz großer Freude. Es ist aber nicht mein Gefühl und in diesem Augenblick weiß ich, dass ich das Gefühl meines Babys spüre. Ich kann es ganz eindeutig von meinen eigenen Gefühlen differenzieren. Es ist wahre kindliche, aufgeregte Freude. Mein Baby freut sich so sehr, dass die Mama endlich bei ihm/ihr ist. Es ist ein unbeschreiblich schönes und intensives Gefühl. Mir kommen die Tränen –vor Freude.

Kurz darauf verabschiede ich mich von meinem Baby aber bei der Heimfahrt bin ich noch immer überwältigt von diesem enormen Gefühlssturm. Genial…Genial…denke ich mir und bin ab diesem Tag ganz innig mit meinem Baby verbunden – da bin ich mir ganz sicher.


2. Termin, 2. Babystunde

Im Vorfeld habe ich Maria darüber informiert, dass im näheren Umfeld ein Todesfall eines Ungeborenen war der mir der sehr nahe gegangen ist. Zum einen das Mitleid für die Betroffenen und zum anderen hatte ich irgendwie ein schlechtes Gewissen oder Schuldgefühl, dass unsere Schwangerschaften immer so gut verlaufen sind. Dieses Gefühls-wirr-warr führte zu einem Schuldgefühl gegenüber unserem Baby. Ich wollte es nicht damit belasten und es unbedingt von diesen schmerzhaften Gefühlen abschirmen. Zuhause habe ich selber schon versucht unser Baby über die Situation von dem Schmerz zu trennen.

Beim Termin bei der Bindungsanalyse wurde das natürlich besprochen und führte dann weiter in eine nächste Reise: Nach der Einstimmung mit Entspannungsübungen, spüre ich mein Herz, dass für mich und mein Baby schlägt. Ich stelle mir eine Verbindung – unseren Herzensfaden vor und dann die innere Hand, die meine Gebärmutter streichelt. Dann bitte ich um Einlass. Die Gebärmutter zeigt sich mir rechts wieder einladend und offen. Zögerlich wandere ich hinein. Es ist, als wäre sie ein Schlurf – ziemlich lange. Ich habe das Gefühl, als ob das Baby sich ganz links in der Gebärmutter zurückzieht und ich spüre ein Gefühl, als wäre mein Baby sauer oder beleidigt auf mich. Das macht mich traurig und ich fühle mich schuldig weil ich die negativen Gefühle nicht genug von meinem Baby abgeschirmt habe. Ich weine…Ich möchte für mein Baby, dass es ihm gut geht…ich möchte es nicht leiden spüren…

Maria meint, ich soll es berühren aber ich fühle, dass es dafür jetzt noch nicht der richtige Moment ist. Ich möchte mein Baby damit nicht überfordern und streichle als Dank die Gebärmutter für ihre Arbeit, die sie leistet, um unser Baby wachsen lassen zu können. Sie fühlt sich gut an. Das Streicheln wird intensiver und entwickelt sich zu einem Schaukeln. Plötzlich fühle ich eine spielerische Freude meines Babys. Es gefällt ihm, fühlt sich wohl. Ich mache das ein Weilchen ohne einen Versuch der Berührung zu nehmen…Auf einmal sehe ich, wie sich ein wunderbar, hellleuchtender Ring – ausgehend vom Baby über uns stülpt. Er fühlt sich so warm und gut an. Der Ring umschließt mein Baby und mich (meine innere Hand, die symbolisch für mich steht). Es scheint, als wäre das ein Versöhnungszeichen. Ein unglaubliches Glücksgefühl durchfährt mich. Wir gehören zusammen! Ich freue mich! Es fühlt sich wieder gut an!

Beim nach Hause fahren spiele ich die Gefühle und das Erlebte noch einmal durch. Im Nachhinein spüre ich den Ring, wie einen Ring voller umfassender Liebe. Voller bedingungsloser Liebe. Ich bin dankbar und habe das Gefühl, mein Baby verzeiht mir das große Gefühls-wirr-warr der letzten Tage. …Ich bin so unendlich glücklich! 


3. Termin, 3. Babystunde

Ich bin krank aber meine ältere Schwester fährt mich zu Maria. Sie weiß, dass mir das sehr wichtig ist und ich bin ihr sehr dankbar!

Die vergangene Woche war geprägt von kranken Kindern daheim und selber war ich auch ordentlich angeschlagen. Leider hatte ich nicht viele Momente, wo ich aktiv die Verbindung zu meinem Baby gesucht habe. Das erzähle ich Maria und wir starten wieder mit dem Kontakt…

Nach der Entspannung atme ich 3 mal tief ein- und aus. Ich spüre den Herzschlag für mein Baby und mich…Ich gehe zur Gebärmutter und fühle, dass sie entspannt ist. Irgendwie vermute ich, dass das Baby wie ein U-Haken in der Gebärmutter liegt… Ich bitte um Einlass und gehe wieder über die rechte Seite rein. Es ist wieder wie ein Schlurf…aber angenehm. Vorne ist mehr Platz, das weiß ich. Wie auf einer Wasserrutsche flutsche ich hinunter in einen großen Raum. Es fühlt sich irgendwie lustig an. Mir kommt es vor, als ob ich nun nicht meine innere Hand bin, sondern eine weiße Kugel, die in diesem Raum leicht hin und her schwingt…sehr frei und unbeschwert. Dann bleibe ich hängen und aus der Kugel kommen Blätter, die sich wieder an der Gebärmutterwand festsetzten. Wie eine Blume sieht es aus. Ich fühle, dass ich nun nicht mehr beweglich bin aber die Blume gefällt mir. Plötzlich scheint es, als ob eine riesige, bedrohliche Kuppel über mich gestülpt wird und ich fühle mich auf einmal unendlich schwer. So eine Schwere habe noch nie gefühlt und es scheint bedrohlich zu sein. Meine Arme fühlen sich an, als wären sie Betonblöcke. Es macht mir Angst…riesen Angst. Ich hole tief Luft und sage zu Maria, dass ich das nicht mag. Sie fragt mich, ob ich das aushalte. Ich weiß es nicht – sage ich. Diese Situation ist so enorm und ich fürchte mich. Diese Schwere ist unbeschreiblich und ich weiß nicht, ob ich das aushalte. Kurz bevor ich nicht mehr kann, erscheint links neben mir ein Regenbogen. Es spritzt heraus und ich fühle plötzliche Erleichterung. Die Schwere lässt nach. Nun ist mir klar, was ich da gerade erlebe und ich sage zu Maria: „Das ist meine eigene Nabelschnur“…ich habe in dieser Regression gerade meine eigene Einnistung erlebt…

In diesem Moment fängt mein Baby wild an zu strampeln. Es hat Freude und es scheint, als ob es vorher gespannt zugehört hat. Mir kommt es vor, als ob es mir sagen will, dass es mehr von der Geschichte hören möchte.

Nun scheint es, als ob sich mein „U-Hackerl“ gedreht hat und mit dem Popo nach unten liegt, die Beine gemütlich nach oben gestreckt – als würde es in einem Buch lesen. Dann schwimmt es umher und schaut sich ganz neugierig um. Es kommt mir so extrem wissbegierig vor. Vielleicht weil es ca. seit dieser Woche die Augen offen hat?

Maria meint, ich soll jetzt zum Ende kommen. Ich möchte nicht…möchte bei meinem Baby bleiben…Ich knuddle mein Baby zum Abschied. Es ist so schön!!


4. Termin, 4. Babystunde

Zwischen 27. und 32. Schwangerschaftswoche hat das Baby optimale Verhältnisse um sich in die Schädellage drehen zu können. Das weiß ich. Da nun diese Zeit gestartet hat, schwirrt mir das ständig im Kopf herum. Mein Mann Christof und ich haben uns für eine Hausgeburt entschieden. Dazu brauch ich mein kleines Baby in Schädellage, sonst wird nichts aus meinem großen Wunsch unser kleines Schätzchen zu Hause, in gewohnter Umgebung, vielleicht in Anwesenheit unserer zwei Kinder entspannt und ruhig im Leben heraußen begrüßen zu können. 

Es gibt so viele Körperübungen von Spinning Babies die die Drehung unterstützen können…und Haltung, ja die Haltung…nicht lümmeln, gerade gehen…und so weiter. Das kenne ich, nur irgendwie bekomme ich das Gefühl nicht raus, dass ich zu wenig mache. Wieder kämpfe ich mit mir selbst und meinen Vorwürfen…

Natürlich erzähle ich das Maria. Sie bittet mich, nicht die ganze Verantwortung dafür in mir zu suchen sondern darauf zu vertrauen, dass so wie es kommt, so passt es und schließlich hat ja mein Baby auch noch mitzureden. Oh ja…wie recht sie hat…Ich sollte doch einfach positiv denken.

Ich starte die Reise: mit der mittlerweile gewohnten Entspannung…es fühlt sich immer so gut an und ich freu mich so darauf. Meinem Baby erzähle ich von meinen Sorgen und Plänen mit der Hausgeburt. Es fühlt sich immer so an, als ob es beim Erzählen immer ganz ruhig ist und gebannt zuhört. …es ist dennoch schwer zu beschreiben aber die Gefühle sind so eindeutig von den eigenen zu unterscheiden…und so gibt mir mein Baby nach meinen – durchaus langatmigem und ausführlichem Erzählen - zwei ganz intensive Gefühle zurück: Leichtigkeit und Sorgenfreiheit. Als ob es mir sagen möchte: „Mama, hör auf dir Sorgen zu machen. Alles wird gut.“
Und ich denke: Mensch, du hast ja so recht…ich sollte wirklich auch so denken…

…Ich bin zuversichtlich…Es kommt so wie es kommt und so wird es gut sein… 

5. Termin, 5. Babystunde

Die Separierung steht an…das bedeutet, dass ich meinem Baby erkläre, dass wir zwei verschiedene Personen sind. Ich bin ich und du bist du…Maria meint, dass ich da eh schon ein gutes Gefühl hab und die Basis passt…

Es ist eine eigenartige Vorstellung. Schließlich fühlt man sich als Schwangere so innig mit seinem Baby verbunden, als wäre man eins. Es gibt aber interessante Studien, dass eine fehlende Separierung zu psychischen Krankheitsbildern beim Baby führen kann. Naja, wenn ich das dadurch vermeiden kann, dann gebe ich mein Bestes.

Die Reise startet: Ich entspanne…fühle mein Herz und unseren Herzensfaden, der mein Baby und mich ganz innig verbindet…ganz schnell bin ich in der Gebärmutter. Mein Baby erscheint mir für diese Schwangerschaftswoche normal groß, nur der Kopf etwas kleiner. Ich streichle den Kopf und es schmiegt sich an meine Hand...ganz sacht und lieb…und so voller Vertrauen...dann stelle ich mir das Streicheln meines Kopfes vor und erkläre meinem Baby, was mein Kopf und was sein/ihr Kopf ist. Als ich es am Hals streicheln möchte, scheint es, als ob sich mein Baby zu mir dreht, dass ich es leichter streicheln kann. Wieder sage ich, was zu meinem Baby gehört und was zu mir gehört. Beim Bauch werde ich neugierig, weil sich vielleicht das Geschlecht offenbart. Hier, bei 3. Kind haben unser Mann und ich es geschafft, uns überraschen zu lassen. Dennoch bin ich neugierig. Plötzlich scheint es, als ob unsere beiden Bäuche/Hüften miteinander verschmolzen sind. Was kann das bedeuten? Ist es ein Mädchen? Wieso liegt in dieser körperlichen Gegend so viel Aufmerksamkeit? Eigenartig…

Es fällt mir danach schwer den restlichen Körper zu differenzieren. Ich frage mich, weshalb ich in der Mitten stecken geblieben bin…

Ich vergesse mich zu verabschieden. Das macht mich traurig aber mittlerweile suche ich daheim auch immer wieder den Kontakt. Oft dann, wenn meine Aura der Migräne beginnt. Sobald ich das Flimmern merke, lege ich mich hin und spüre den Herzensfaden und unsere tiefe Verbindung. Das beruhigt mich und meist schlafe ich innerhalb weniger Minuten ein, was zum Abbruch der Migräne führt. Mein Baby hilft mir… 

6.Termin, 1. Trennungsgespräch

Die Zeit vergeht wie im Flug und das erste „Trennungsgespräch“ in der Bindungsanalyse steht an.

Dabei wird das Baby auf die Geburt und die Zeit danach vorbereitet. Es ist ja so typisch für die Schwangerschaft, dass man sich einerseits schon auf sein Baby freut, wenn man es endlich in seinen Armen halten kann. Andererseits ist eine Schwangerschaft doch eine so unglaublich schöne Erfahrung. All die wundervollen Momente, die in dieser Zeit das Leben prägen: Die Bereitschaft zur Schwangerschaft, der positive Schwangerschaftstest, der erste Termin beim Frauenarzt, das erste Mal das kleine Baby im Ultraschall sehen, die Veränderung des Körpers, die ersten Schmetterlingsgefühle im Bauch, die ersten eindeutigen und spürbaren Bewegungen des Babys, der wachsende Bauch (und andere Körperteile…), die Vorbereitungen, die Gespräche mit dem Partner und Geschwisterkindern zur Einstellung auf die Veränderung, die Vorbereitung auf die Geburt, die Ungeduld,…(jetzt wo ich das schreibe, möchte ich gleich wieder schwanger sein…).

Mir ist es bis jetzt bei allen drei Schwangerschaften so gegangen, dass ich das Gefühl der Schwangerschaft am liebsten konserviert hätte um es jederzeit abrufen zu können. Aber ich habe mich auch jedes Mal auf die Geburt riesig gefreut und natürlich auf unser Baby. Dieses Mal ist es etwas anders und neben riesengroßer Freude auch von positiver Ungeduld begleitet. Schließlich steht unsere erste, heiß ersehnte Hausgeburt mit meiner wunderbaren Hebamme Silke vor der Tür…Ach wie ich mich schon drauf freue!!!

Die Reise beginnt: Nach einer kurzen Entspannung fragt Maria, wie ich die Gebärmutter heute empfinde. …hmm…sie kommt mir irgendwie „weit weg“ vor…

Während ich dem Text von Maria lausche, erlebe ich immer wieder wie die Gebärmutter größer wird, dann wieder kleiner, dann wieder größer,…sehr abwechselnd. Als ob sie sich nicht entscheiden könnte. Es ist so bezeichnend für dieses hin und her mit meiner Gefühlswelt. Freude auf die Geburt und Wehmut, weil es wahrscheinlich unsere letzte Schwangerschaft sein wird und ich diese genialen Erlebnisse der Bindungsanalyse und der Schwangerschaft nicht noch einmal erleben werde…zumindest nicht selber.

Ich gebe meine Freude auf die bevorstehende Geburt an mein Baby weiter. Alle freuen sich schon so auf unseren kleinen Erdenbürger. Die ganze Familie redet mit so viel Liebe über dieses kleine Lebewesen und ich hab Freude, dass dieses Baby hier eingebettet wird. Es ist alles gerade so voller Zuversicht und Offenheit. Und genau das erzähle ich meinem Baby. Dabei stabilisiert sich dieses Hin und Her der Gebärmuttergröße und sie wirkt nun wieder entspannt und ruhig…so verabschiede ich mich von meinem Baby und freue mich auf das nächste Mal. 

7.Termin, 2.Trennungsgespräch

Erinnerungen an die Schwangerschaft…

Die Reise zu meinem Baby: Ich erzähle von meinen Erinnerungen; Zum Beispiel davon, dass der Frauenarzt bei einem Kontrolltermin wahrscheinlich die Befruchtung direkt hätte sehen können da lt. seiner Aussage der Eisprung kurz vorher gewesen sein muss. Tja…beim nächsten Besuch hat sich schon das kleine Wunder eingenistet gehabt… Ich erzähle meinem Baby von der großen Freude von allen, trotz eines tragischen Zwischenfalls. Es ist so viel Freude da.

Maria bittet mich, daheim die Erinnerungen des Babys zu spüren.

Im Nachhinein bin ich über mich selber schockiert, da ich nur von meinen Erinnerungen gesprochen habe…mir kommt die Verbindung zu meinem Baby gerade nicht mehr so fest vor…das irritiert mich…

…daheim…wieder kommt die Aura…Vorbote der Migräne…ich lege mich hin und suche die Verbindung zu meinem Baby…Es erscheint mir zusammengekauert in einer Ecke. Es wirkt traurig und allein gelassen. Ich spüre so große Trauer…Kindliche Trauer. Es fühlt sich sehr einsam. So, als ob das 1. Trennungsgespräch für mein Baby bedeutet, dass wir nicht mehr so eng verbunden sind. Diese Gefühle berühren mich sehr und machen mich auch traurig. Ich weine…sage meinem Baby, dass wir, egal ob es im Bauch ist oder dann heraußen, eine enge Beziehung haben. Ich sage ihm, dass ich die enge Verbindung mit ihm sehr vermisse und mir wieder wünsche zu fühlen. Meinem Baby sage ich, dass ich immer für sie/ihn da sein werde und dass wir nach dem Schlüpfen noch mehr gemeinsam kuscheln können, nicht nur mit der imaginären Hand. Und dann kann es auch mit Papa, Simon und Johanna kuscheln…Ich sehe mich nun mit angewinkelten Beinen in der Gebärmutter sitzen. Nicht nur meine Hand, sondern mich als Ganzes. Mein Baby habe ich im Arm und es schmiegt sich an meine Schulter. Es weint…schluchzt und ist aber gleichzeitig froh getröstet zu werden. Ich möchte, dass es ihm gut geht…Es tut mir so leid, dass es traurig ist…ich weine mit ihm mit…bis ich einschlafe… 

8.Termin, 3. Trennungsgespräch & Zusatz

In dieser Schwangerschaft begleitet mich wieder meine Migräne sehr häufig. Sie äußert sich dadurch, dass die Aura (Sehfeldstörung, Kribbeln in den Fingern,…) startet und wenn ich ganz rasch mein „Entspannungsprogramm“ durchführe, vor dem Migränekopfschmerz wieder abbricht. Aus diesem Grund bitte ich meine Mutter mich nach Salzburg, zur Bindungsanalyse, zu begleiten. Was für ein Glück, denn während der Fahrt kommen die Aurablitze wieder. Ich wechsle auf den Beifahrersitz und starte meine Entspannung…Die Migräne bricht ab…

Angekommen bei Maria erzähle ich ihr von den traurigen Gefühlen die mir mein Baby daheim gegeben hat (siehe vorherige Reise). Es irritiert mich, macht mich traurig, weil wir ja die ganze Zeit so eine schöne Verbindung hatten. Ich frage sie, was ich falsch mache und was ich besser machen kann. Ich möchte, dass sich mein Baby auch auf die Geburt freut, so wie ich…dass wir uns gemeinsam auf dieses wunderbare Ereignis freuen können. Maria meint, nur weil ich mich schon so auf die Geburt freue, muss das nicht auch für mein Baby gelten. Ich soll die Gefühle zulassen. Mein Baby darf eigene Gefühle haben. Ich erzähle ihr von meinen Zweifeln über die aktuelle (meiner Meinung nach) fehlende Intensität der Beziehung zwischen dem Baby und mir. Dazu meint Maria, die Gefühle des Babys haben nur deshalb so gut zu mir gefunden, weil wir so eine gute Bindung haben…Oh ja! Das gibt Sinn! Mensch, ich war ja voll auf dem Holzweg! Wieso zweifle ich immer so an mir…

Die Reise ist aufgrund einer erneuten Aura dieses Mal mit Cranio-Berührungen von Maria. Ich spreche nicht, sondern entspanne mich…die Migräne bricht ab…ich bin wieder voller Optimismus!

Zusatz:

Wie ich schon geschrieben hab, verbinde ich mich daheim auch immer wieder mit meinem Baby. Hier eine kurze Erzählung: Wie wieder einmal die Aura kommt suche ich meine Gebärmutter und mein Baby auf. Mein Baby ist traurig…warum? Ich spüre eine Art „schlechtes Gewissen“. Warum? Mein Baby gibt mir zu verstehen, dass es sich für meine häufigen Migräneschübe verantwortlich fühlt. Oh nein! Das will ich nicht! Ich grenze die Migräne von meinem Baby ab und sage ihm, dass mir mein Körper zeigt, dass ich mich zurücknehmen soll. Mein Körper „schickt mich ins Bett“ um mich auf mein Baby konzentrieren zu können und dazu nutzt er die Migräne. Im Alltag geht es oft nicht so wie man es gerne hätte aber da bin ich meinem Körper dankbar, dass er mir diese Zwangspausen schickt. Mein Baby versteht es. Es versteht, dass es für meine Migräne nicht verantwortlich ist und versteht, dass ich die Migräne dankend annehme und die Zeit für unsere Bindung nutze. …ich bin wieder entspannt…ich schlafe ein…die Migräne bricht ab…alles ist wieder gut. J

9.12.2018…daheim

Auch zuhause suche ich, besonders in Zeiten der Aura, die Entspannung und den Kontakt zu meinem Baby. Da wir schon zwei wunderbare Kinder haben (Simon 5 und Johanna 2), binde ich die beiden gerne in dieses wachsende Wunder ein und immer wieder suchen die beiden großen den Kontakt auf Ihre Weise zum Baby.

So legt sich am 9.12 mein Simon (5 Jahre) zu mir, wie mich die Aura wieder „besucht“. Er streichelt meinen Bauch, spricht zum Baby und es reagiert deutlich mit sanften Bewegungen. Da ich unserem Baby schon oft von unserer Familie und natürlich seinen/ihren Geschwistern erzählt habe, empfinde ich die beiden jetzt schon als sehr vertraut. Ich erzähle Simon, dass das Baby Sachen die ich sehe auch mitbekommt. Daraufhin legt sich Simon auf den Rücken und strampelt heftig wie ein Baby. …und siehe da…unser kleines Wunder tut es ihm gleich und es rumpelt in meinem Bauch…

Dann geht Simon wieder und ich bin mit meinem Baby wieder alleine…ich spreche zu ihm und rede wieder über die Geburt…erzähle, wie ich es mir vorstelle und was ich mir für uns beide wünsche…Ich freue mich schon so auf unser gemeinsames Geburtserlebnis! Da ich neugierig bin und deshalb versuche ich etwas: Ich frage mein Baby, wann es kommen will. Ganz deutlich bekomme ich eine Zahl: 5…hmm…der errechnete Termin ist der 17.1 und die beiden anderen Kinder sind +/-1 Tag geschlüpft. Da hab ich mir wahrscheinlich was eingebildet…oder doch nicht?... 

Endspurt

Mit Maria habe ich vereinbart, im letzten Schwangerschaftsmonat nicht mehr nach Salzburg zu kommen und die letzten Trennungsgespräche gemeinsam mit meinen Mann (der mittlerweile schon sehr in der Unterstützung meiner Entspannungen geübt ist) die Trennungsgespräche durchzuführen. Aber wir sollen sie erst durchführen, wenn ich mich für die Geburt bereit fühle. Mittlerweile habe ich selber mit der Ausbildung zur Bindungsanalyse begonnen und schon eine Menge Bücher dazu gelesen. Ich fühle mich mit dieser Variante gut.

Irgendwo habe ich einmal aufgeschnappt, dass Mamas, die eine Hausgeburt planen, gerne einmal in ihrer Vorstellung durch die Wohnung gehen und den tatsächlichen Geburtsort „erfühlen“. Das versuche ich auch. Im letzten Schwangerschaftsmonat gehe ich wieder (vor einigen Wochen habe ich es bereits versucht) durch unsere Wohnung und spüre in die einzelnen Räume rein. In alle Winkeln gehe ich rein und versuche zu spüren, wo der Ort sein wird. Da wir im Badezimmer den Geburtspool aufbauen werden, erwarte ich, dass hier ein eindeutiges Zeichen kommt. Aber nein, keine Änderung. In keinem unserer Räume taucht irgendetwas auf…wieder…Verunsicherung…was hat das zu bedeuten?...

Jänner 2018: In den letzten Tagen spüre ich eine Veränderung in mir und auch der Druck auf den Muttermund ist für mich schon deutlich erkennbar. Mein Mann, Christof, bekommt meinen „Nestbautrieb“ ordentlich zu spüren und so manches muss auf den Tag noch geschehen. Da hat er schon öfter mal „Angst“ dass es früher los gehen könnte – „so wie ich drauf bin“.
4.1.2018: Da ich für heute meinen letzten Frisörtermin vor der Geburt geplant habe, rede ich mit meinem Baby, dass es mir bitte diesen Termin noch vergönnt. Am Abend sage ich zu meinem Mann, dass nun der Frisörtermin erledigt und alles gut vorbereitet ist. Ich fühle mich bereit für die letzten Trennungsgespräche. Und so startet Christof mit mir die letzten Gespräche. Ich entspanne mich und höre einfach nur zu. Als Christof den Teil mit dem Krankenhaus vorlesen will, sage ich ihm, dass das nicht notwendig ist und ich unser Baby mit diesen Sachen nicht verunsichern will. Nicht nur ich höre zu, sondern auch unser Baby. Es fühlt sich so interessiert an und so relaxed. Unser Baby ist bereit, das spüre ich. Wie Christof fertig ist, sind wir uns einig: unser Baby darf kommen…Nachts, es ist der 5.1, um 1:30 geht meine Blase auf…wir hätten den Teil über das Krankenhaus doch vorlesen sollen…mehr unter "Manuel...":
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